Was ist Social Media Recruiting?
Social Media Recruiting bezeichnet den Prozess der Personalgewinnung über soziale Netzwerke wie LinkedIn, Facebook, Instagram, oder TikTok. Unternehmen in der Schweiz können diese Plattformen nutzen, um gezielt Fachkräfte anzusprechen, ihre Arbeitgebermarke zu präsentieren und aktiv oder passiv neue Mitarbeitende zu gewinnen.
Dabei unterscheidet man zwischen aktivem Recruiting (z. B. Direktansprache über LinkedIn) und passivem Recruiting (z. B. Schalten von Stellenanzeigen auf Social Media oder Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke).
Bis 7x am Tag zücken Schweizerinnen und Schweizer ihr Smartphone, um ihre Social Media Accounts zu checken. Gegen 4 Mio. User verzeichnen dabei hierzulande die Plattformen Linkedin, Instagram, Facebook und zunehmend auch TikTok. Bei 5,3 Mio. erwerbstätigen Personen (1. Quartal 2025, BfS) bedeutet das, das man mit Social Media über 80% der arbeitenden Bevölkerung erreichen kann.
Vorteile von Social Media Recruiting
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📢 Erweiterte Reichweite: Soziale Medien verschaffen Zugang zu einem grossen Pool an potenziellen Kandidat:innen aller Altersschichten. Gerade auch ausserhalb der traditionellen Jobbörsen.
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🎯 Zielgruppengenaue Ansprache: Über gezielte Werbeanzeigen können demografische Merkmale, Interessen oder berufliche Profile angesprochen werden (z. B. auf LinkedIn oder Facebook).
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⭐️ Stärkung der Arbeitgebermarke: Unternehmen können sich als moderne, attraktive Arbeitgeber positionieren – besonders wichtig im Schweizer Wettbewerb um Fachkräfte.
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🏃🏻♀️ Schnelligkeit und Interaktion: Direkte Kommunikation mit Interessenten via Kommentar, Direktnachricht oder Chat beschleunigt den Bewerbungsprozess.
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💰 Kosteneffizienz: Wer die Zielgruppe mit der richtigen Botschaft adressiert, hat die Möglichkeit den Streuverlust zu minimieren. Im Vergleich zu herkömmlichen Jobinseraten (print oder online) kann der Preis pro Bewerbung dadurch geringer ausfallen.
Nachteile von Social Media Recruiting
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🧑🔬 Marketing-Know-how gefragt: Das Aufsetzen der Werbeaccounts auf den verschiedenen Plattformen, die Erstellung konversionsstarker Werbemittel, sowie die Erstellung und Optimierung von Kampagnen setzt profundes Marketing-Know-how voraus.
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🕖 Hoher Zeit- und Pflegeaufwand: Kontinuierliche Content-Erstellung und Community-Management sind zeitintensiv und erfordern personelle Ressourcen.
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⭐️ Nicht alle Zielgruppen erreichbar: Ältere Generationen oder bestimmte Berufsgruppen (z. B. Handwerker:innen) sind je nach Plattform weniger aktiv. Und man muss sich bewusst sein: In Branchen oder Berufsgruppen, in denen ein strukturelles Defizit an Fachkräften herrscht, kann auch Social Media die Leute nicht herbeizaubern.
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🏃🏻♀️ Bewerbungsprozess muss einfach sein: Social Media wird zu über 90% per Smartphone konsumiert. Das bedeutet, dass man einen einfachen, hürdenfreien Bewerbungsprozess für mobile Geräte anbieten muss. Das kann mit dem sich im Einsatz befindenden Bewerbermanagement-System in Konflikt stehen.
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💰 Messbarkeit des Efolgs: Grundsätzlich ist online alles messbar. Dennoch erfordert der Einsatz unterschiedlichster sozialer Medien, der eigenen Unternehmens-Webseite und Bewerbermanagement-Systeme unter Umständen ein paar technische Anpassungen im Tracking-Prozess.
Fazit
Social Media Recruiting bietet Unternehmen in der Schweiz grosse Chancen zur modernen Personalgewinnung, erfordert jedoch eine durchdachte Strategie, passende Plattformwahl und Know-how im Umgang mit digitalen Medien. Besonders für Fachkräftemangelbranchen oder junge Zielgruppen ist es mittlerweile ein unverzichtbares Instrument.